Historie

Gegründet wurde die Wehr im Dezember 1875 am Bahnhof Marten, der sogenannten „Station Marten“. Im Folgenden wollen wir einen kurzen Rückblick auf Ort, Zeit und das historische Umfeld der Gründung unserer Feuerwehr werfen. Die Gründung der Feuerwehr erfolgte 1875 – nur wenige Jahre nach der Reichsgründung und am Ende der sogenannten „Dortmunder Gründerjahre“. In diese Zeit waren zahlreiche Unternehmensgründungen in den Bereichen Bier, Kohle und Stahl, die Dortmund bis weit ins 20. Jahrhundert prägten, darunter etwa Hoesch (1871) und Dortmunder Union (1872). Damit fiel die Gründung unserer Feuerwehr in eine Boomphase: Wirtschaft, Wohlstand und insbesondere die Bevölkerung wuchsen rasant und bürgerschaftliches Engagement entstand und nahm zu.

Die heutigen westlichen Stadtteile, wie z. B. Marten, gehörten bis zum Jahr 1928 nicht zu Dortmund, sondern bildeten eine eigenständige Verwaltungseinheit: das Amt Lütgendortmund. Der Bahnhof Marten entstand 1862 an dem Teilstück Langendreer–Lütgendortmund der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft. Die von den Anwohnern schlicht „Station“ genannte Haltestelle wurde schnell zum Kristallisationspunkt des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens in den umliegenden Gemeinden Lütgendortmund, Kley, Marten und Oespel. 1875 gründete sich hier unsere Freiwillige Feuerwehr als die Erste im Dortmunder Westen. In Bahnhofsnähe entwickelten sich florierende Handwerksbetriebe, Handelsgeschäfte und zahlreiche Gastwirtschaften. Auch die Zechen Germania, von der unsere Wehr ihre erste Feuerspritze erhielt, und Borussia, später der heutige Stadtteil Kley, lag in unmittelbarer Nähe.

Die große lokale und regionale Bedeutung eines solchen Eisenbahnhaltepunkts für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung jener Zeit spiegelt sich auch im Namen der Wehr wider. Der Name „Station Marten“ prägte das Umfeld des Bahnhofs so stark, dass die Anwohner der heutigen Steinhammerstraße (damals: Bismarckstraße) sich mindestens bis in die 1980er-Jahre selbst als „Statiöner“ bezeichneten. Im Zuge einer umfassenden Modernisierung der Bahnstrecke in den 1980er-Jahren wurde das alte Stationsgebäude, welches zunächst als Güterbahnhof und zuletzt als Gemüsehandlung genutzt wurde, schließlich abgerissen.

Schon 1910 war ein Bahnhofsneubau erfolgt: Der Haltepunkt war in Richtung Südwesten, näher nach Lütgendortmund, an die heutige Borussiastraße verlegt worden. Damit verbunden war die Umbenennung in „Bahnhof Lütgendortmund“ – zugleich ein Bedeutungsverlust der „Station Marten“. Möglicherweise war diese sich abzeichnende Entwicklung auch ein Anlass für die Umbenennung der Wehr. Hinzu kam, dass in den Jahren zuvor weitere Freiwillige Feuerwehren in der Umgebung gegründet worden waren: in Lütgendortmund (1882), in Marten (1897) und in Oespel (1910). Im Zuge dieser Entwicklungen beschlossen die Kameraden der Feuerwehr Station Marten bereits 1908, ihre Einheit in „Feuerwehr Oespel-Kley“ umzubenennen – entsprechend ihrem Hauptzuständigkeitsbereich.

Dieser Name hat schließlich Bestand: Die Feuerwehr Oespel-Kley überstand den Ersten Weltkrieg, die Auflösung des Kaiserreichs und die Entstehung der Weimarer Republik, die Eingemeindung nach Dortmund, die Weltwirtschaftskrise, die Machtergreifung, den Zweiten Weltkrieg, die damit einhergehende Zerstörung und den anschließenden Wiederaufbau Dortmunds. 1947 erfolgte unter der Führung des Bäckermeisters und ehrenamtlichen Oberbrandmeisters Otto Dreyer der Wiederaufbau der Wehr.

Seit 1975 besteht das Gerätehaus in der Kleybredde in Dortmund Oespel. Aus den drei verschiedenen Löschzügen „Oespel-Kley“, „Kley“ und „Bahnhof Marten“ ging die „Löschgruppe 8 Oespel/Kley“ hervor. Später wurde die Löschgruppe 8 zum Löschzug 18 umbenannt. Heute pflegen wir eine gute Zusammenarbeit mit dem „neuen“ Träger unserer alten Zahl (Feuerwache 8 Eichlinghofen).

Die Technologie und das Aufgabenspektrum der Feuerwehr entwickelten sich weiter. Ursprünglich mittels Glocken, Sirenen oder Telefonketten, werden wir heute über Piepser und Smartphones alarmiert. Aus dem reinen Fokus auf die Brandbekämpfung in der Gründungszeit ist ein breit gefächerter Aufgabenbereich geworden.

Seit 1992 ist die Jugendfeuerwehr ebenso ein Bestandteil unserer Aufgaben.

Unser Löschzug ist Teil der Spezialeinheit Dekontamination. Eine umfangreiche und anspruchsvolle Aufgabe. Aus der „Freiwilligen Feuerwehr Dortmund“ und der „Berufsfeuerwehr Dortmund“ ist die „Feuerwehr Dortmund“ geworden. Seitdem arbeiten Freiwillige Feuerwehr und Berufsfeuerwehr Hand in Hand. Die Spezialeinheit Dekontamination veranschaulicht dies sehr deutlich.

Im Dortmunder Westen unterstützt der Löschzug 18 seit 2012 den Rettungsdienst als First Responder.

Die ersten 100 turbulenten Jahre haben uns vor einige Herausforderungen gestellt, aber auch die letzten 50 Jahre waren nicht ohne. Unser Gerätehaus welches 1975 fertiggestellt wurde und bis heute im Dienst ist, sieht zwei Stellplätze vor. Dem Löschzug 18 sind jedoch aktuelle vier Fahrzeuge zugewiesen: ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, Löschfahrzeug-Logistik, Kleineinsatzfahrzeug und ein LKW Dekon-P. Der LKW Dekon-P muss aus Platzgründen an der Feuerwache 8 stationiert werden und wird für Ausbildung und Einsätze dort abgeholt.

In der Vergangenheit haben wir alle Herausforderungen gemeinsam gemeistert und werden auch in der Zukunft der Stadtbevölkerung tatkräftig zur Seite stehen.